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Der erste Törn oder wie alles begann #Törn1

Nyhavn Kopenhagen
Ein Fischkutter liegt im Nyhavn Kopenhagen, im Hintergrund die Hafenhäuser

Zwei Wochen auf dem Gaffelschoner Samyrah unterwegs auf der Ostsee. Von Flensburg über die Dänische Südsee nach Rostock zur Hanse Sail und zurück.


Auf der Suche nach einer Alternative zum „normalen“ Urlaub habe ich ein Angebot für einen Mitsegeltörn auf einem Traditionsschiff gefunden. Nach kurzem überlegen stand der Entschluss fest und ich habe zwei Törns zu je einer Woche gebucht. Der erste Törn ging von Kiel nach Rostock zur Hanse Sail. Und der zweite Törn von Rostock wieder zurück nach Kiel. Ich konnte also mit dem Auto anreisen. Es würde demnach in Kiel auf mich warten und die Frage der An- und Abreise war auch direkt geklärt. Zu einem späteren Zeitpunkt sollte es sich noch als sehr nützlich erweisen, dass ich nicht die Bahn genommen habe.

Vorbereitung

Einige Wochen vor Törn Beginn erhielt ich vom Veranstalter alle relevanten Informationen. Wann und wo ich an Bord gehen würde, sowie eine Packliste mit Dingen die man auf so einem Törn benötigt. Und an die man als Landratte nicht unbedingt denkt.

Hier ein Auszug:

  • Regenkleidung (Jacke und wenn vorhanden Hose)
  • Gummistiefel (wenn vorhanden)
  • Warme Klamotten
  • Schlafsack
  • Geschirrhandtücher
  • Kopfkissenbezug
  • persönliche Medikamente insbesondere gegen Seekrankheit (pha ich werde doch nicht seekrank)

Und der eindringliche Hinweis, nicht mit einem Hartschalenkoffer anzureisen, weil dafür an Bord nicht genügend Platz ist.

Meine alte Regenjacke schien mir zu dünn zu sein um den rauen Bedingungen an Bord eines Traditionsschiffes gewachsen zu sein.

Also erst mal ab zum Decatlon Ölzeug kaufen*. Am Ende hatte ich ein Leichtes Ölzeug bestehend aus einer Segeljacke und einer Latzhose sowie ein Sonnenhut. Gummistiefel schienen mir für zwei Wochen Segeln im Sommer auf der Ostsee nicht erforderlich. (Mein Gott war ich naiv) ;).

Selbstverständlich habe ich meine Sachen nicht in einem Hartschalenkoffer, sondern in meine große Reisetasche mit den Rollen gepackt.

06.08.2011 – Anreise

Die Anreise nach Laboe (Kieler Förde) verlief problemlos und vor Ort wurde ich vom Reeder und dem Skipper begrüßt. Zwei weitere Mitsegler waren auch schon an Bord.

Die Samyrah

Bei der Samyrah handelt es sich um einen Gaffelschoner der als Nachbau in den achtziger Jahren in Italien gebaut wurde. Und nun den Weg in die Ostsee gefunden hatte. Alles wirkte sehr rustikal und im Salon roch es etwas streng. So ein Traditionssegler ist nun mal nicht die AIDA dachte ich mir und schließlich wollte ich es ja urig und rustikal haben.

Samyrah auf Bagenkop
Gaffelschoner Samyrah auf Bagenkop

Willkommen an Bord

Mir wurde achtern (hinten) eine Koje in der Kabine des Skippers zugewiesen. Von dieser Kabine ging der Niedergang zum Cockpit ab und rechts (Steuerbord) und links (Backbord) davon war jeweils eine Koje. Der Skipper hatte sich bereits Backbord eingerichtet und ich machte meine erste Erfahrung damit was der Satz „An Bord ist wenig Platz“ bedeutet. Zum Glück hatte ich ein eigenes Schränkchen (Schapp). Also war es kein größeres Problem die von mir für 14 Tage mitgebrachten Klamotten zu verstauen. Allerdings musste ich anschließend feststellen, dass sich meine Reisetasche aufgrund des starren Bodens von 30 mal 65 cm nicht an Bord verstauen ließ. Zum Glück war ich ja mit dem Auto da also würde die Tasche im Kofferraum auf meine Rückkehr warten.

Lektion Nr. 1:

Alles, was sich auf nur 20 mal 20 cm zusammenfalten lässt, ist groß. Alles, was sich nicht auf 30 mal 30 cm zusammenfalten lässt, ist für die Kajüte ZU groß.

Nachdem alle Mitsegler an Bord waren, wurde eine Bordkasse angelegt und der Zahlmeister bestimmt. Dann die Einkaufsliste geschrieben und zwei Crewmitglieder zum Einkaufen geschickt. Nachdem die Einkaufs-Crew wieder zurück und die Einkäufe weggeräumt (verstaut) waren haben wir uns im Cockpit versammelt und es uns bei Brötchen, Wiener Würstchen und Sekt gemütlich gemacht.

Die Nacht war frisch und sollte mir einen Vorgeschmack auf die kommende Woche liefern, gegen 4 Uhr wurde ich unsanft von lautem Motorengeräusch aus dem Schlaf gerissen.
Keine 10 m von meiner Koje entfernt lag ein großer Fischkutter mit laufender Maschine am Anleger. Keine Ahnung wo der herkam, jedenfalls hat er hier mit viel Lärm darauf gewartet, dass Touris die offensichtlich unter Schlafstörungen leiden mit Angeln ausgerüstet an Bord kamen, um ihre Köder bei Sonnenaufgang irgendwo auf der Ostsee baden zu lassen.

07.08.2011 – Laboe – Bagenkop

Am Montag gab es nach dem gemeinsamen Frühstück erst einmal eine sehr kurze Sicherheitseinweisung. Und anschließend hieß es Leinen los Richtung Dänische Südsee.

Auslaufen aus Laboe
Auslaufen aus Laboe Kieler Förde voraus

Unterwegs bekam ich meine ersten beiden Lektionen in Seemannschaft: woran erkennt man, dass sich ein anderes Fahrzeug auf Kollisionskurs befindet und was ist eine Q-Wende?
Gegen Nachmittag haben wir in Bagenkop auf der Insel Langeland festgemacht.

Hafen Bagenkop
Hafen Bagenkop im Abendlicht

08.08.2011 – Bagenkop – Marstal

Am Dienstag haben wir nur einen kurzen Schlag nach Marstal gemacht. Eine schöne verträumte Hafenstadt auf Ærø mit einem kleinen Schifffahrtsmuseum.
Als wir von einem Spaziergang durch den Ort zurückkamen, hatte sich das Traditionsschiff Carola mit einer Gruppe Jugendlicher von KlimaSail.de bei uns ins Päckchen gelegt. So heißt es, wenn ein Boot keinen Platz am Anleger z.B. der Kaimauer findet und stattdessen an einem anderen Boot festmacht.
Bei der Gelegenheit erklärte uns der Skipper die Verhaltensregeln, wenn man im Päckchen liegt.
Wer außen liegt und an Land möchte, muss über das oder die innen liegenden Fahrzeuge. Um die Besatzungen dieser Fahrzeuge nicht unnötig zu stören, erfolgt das Übersteigen möglichst leise und man überquert das andere Fahrzeug immer über den Bug (vorne) weil Achtern (hinten) der Privatbereich ist. Wer möchte schon, dass Fremde ständig durch das eigene Wohnzimmer laufen?

Den Jugendlichen wurde dies von ihrem Skipper ebenfalls erklärt und sie hielten sich eisern daran, was leider im Laufe des Abends zu einem Problem wurde. Warum auch immer, von den Bootsbauern der Samyrah wurde in den seitlichen Laufwegen (Seitendeck) je eine Stufe eingebaut. In der Dämmerung waren diese nicht mehr zu sehen und alle gefühlt 25 Fieselschweiflinge (wie ich sie respektlos nannte) stiegen nun auf unser Boot über, gingen nach vorne und stürzten über die Stufe. Auf dem Weg vom Bug zurück wiederholte sich das Ganze und nicht selten stürzten sie der Länge nach auf das Deck. Nach zwei, drei Stürzen an Deck haben wir ihnen gesagt, sie mögen doch bitte den kurzen Weg durch das Cockpit (über achtern) nehmen, um die Samyrah zu überqueren, bevor sich noch jemand verletzt. Nach einer halben Stunde hatte sich das dann unter den Fieselschweiflingen herumgesprochen und sie konnten sicher an Land und zurück.

Für den nächsten Tag war schlechtes Wetter also Wind von 6 Beaufort (bft) in Böen 7 bis 8 bft angesagt. Der Skipper teilte uns dies mit und erklärte hierzu, dass am ersten Tag mehr Wind zu erwarten sei aber am zweiten Tag mit höherem Seegang zu rechnen ist, weil sich dieser über den ersten Tag hinweg aufbauen würde. Gemeinsam beschlossen wir am ersten Tag nach Rødbyhavn zu segeln, um dort dann einen Hafenliegetag einzulegen. Im Hafenführer war erwähnt, dass in Rødby ein großes Wellness- und Spaßbad ist. Hier wollen wir den Tag verbringen.

Der Skipper der Carola hatte beschlossen aus Sicherheitsgründen im Hafen zu bleiben. Also wurde vereinbart, dass wir am nächsten Morgen auslaufen und sie sich direkt an die Kaimauer legen können.

09.08.2011 – Marstal – Rødbyhavn

Nachdem wir gefrühstückt hatten und alles an Land erledigt war, was wir erledigen wollten, erklärte uns der Skipper die Handhabung der Rettungswesten und dass wir diese heute tragen würden. Es versprach also ein aufregender Segeltag zu werden, und so war es auch. Wir hatten bis zu 3 Meter hohe Wellen und die Ostsee für uns alleine. Abgesehen von einem Crewmitglied, das kurz Seekrank wurde, ging es uns allen den Umständen entsprechend gut.

Samyrah unterwegs
Windige Überfahrt nach Rodbyhaven

Nach einer stürmischen Überfahrt von 8 Stunden, erreichten wir gegen Nachmittag Rødbyhavn wo wir uns zwischen den Fähren in den Hafen mogelten, was bei dem inzwischen vorhandenen Seegang gar nicht so einfach war.

Am späten Nachmittag gingen wir auf Erkundungstour und mussten feststellen, dass es ein großer Unterschied ist, ob man in Rødby oder
Rødbyhavn ist. Damit war der Tag im Spaßbad Geschichte und wir beschlossen stattdessen mit der Bahn nach Kopenhagen zu fahren.
Der Skipper wollte an Bord bleiben und uns bei der Rückkehr mit dem Essen erwarten.

10.08.2011 – Hafentag Ausflug nach Kopenhagen

Gesagt getan: am Mittwoch sind wir nach dem Frühstück auf die andere Seite des Hafens gelaufen und in den Zug nach Kopenhagen gestiegen. Im Hafen von Rødbyhavn halten die Züge der Vogelfluglinie das erste Mal, nachdem sie die Fähre verlassen haben.

Die Bahnfahrt mit der dänischen Bahn war sehr angenehm und kaum in Kopenhagen angekommen, machten wir uns auf den Weg die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Wir entschieden uns für eine Hop-On Hop-Off Tour um in möglichst kurzer Zeit, möglichst viel über die Stadt zu erfahren.

Nyhavn Kopenhagen
Ein Fischkutter liegt im Nyhavn Kopenhagen, im Hintergrund die Hafenhäuser

Als wir abends wieder zurück an Bord kamen, erwartete uns schon das Abendbrot. Der Skipper hatte den Tag genutzt, um die Bilge unter dem Salon zu reinigen, was zu einem deutlich besserem Raumklima führte und er hat wohl auch noch etwas Zeit gefunden, um sich auszuruhen.

11.08.2011 – Rødbyhavn – Rostock (Hohe Düne)

Um 9:40 Uhr brachen wir nach Rostock auf. Das Wetter war nach wie vor schlecht, aber bei Weitem nicht so schlecht wie bei der Überfahrt nach Rodby.

Brandung Rodbyhavn
Brandung vor Rodbyhavn

So ging es die ganze Woche hindurch. Das Boot war feucht und auch die Schuhe sind so gut wie nie trocken geworden. Das Deck der Samyrah war auch etwas undicht und der Regen tropfte an einigen Stellen herein. Unter anderem tropfte es in meine Koje. Durch geschicktes im Bogen liegen, blieb ich jedoch trocken.

In jedem Fall leistete das Ölzeug gute Dienste und ich vermisste mehrfach wasserdichtes Schuhwerk. Also improvisierte ich mir wasserfeste Schuhe: Ein Paar Socken zum Wärmen, darüber einen Müllbeutel, welcher von einem weiteren Paar Socken fixiert wurde. Darüber die Schuhe und fertig sind die Gummistiefel Marke Eigenbau. Die Schuhe und das äußere Paar Socken waren zwar klatschnass, aber die Füße blieben trocken und erstaunlich warm.

Kurz vor Warnemünde passierte es dann: Ich lag gemütlich in meiner Koje eingeklemmt und in den Schlafsack gekuschelt, als der Skipper mich für das Bergen der Segel und Anlegemanöver an Deck rief. Also auf in das Ölzeug und als ich das Schiebeluk vom Niedergang zurückschob, neigte sich die Samyrah nach vorne und das massive Schiebeluk beschleunigte ebenfalls nach vorne. Die Bewegung des Luk wurde erst durch meinen rechten Daumen gestoppt, welcher als Fender das harte Anschlagen des Schiebeluks verhinderte. Eine sehr, sehr schmerzhafte Erfahrung. Ja, segeln kann Aua machen.

Lektion Nr. 2:

Segeln kann Aua machen! Erledige Dinge immer in Ruhe, aufmerksam, mit Bedacht und Vorsicht.

Gequetschter Daumen
Farbenspiel meines gequetschten Daumens. Daumen unfreiwillig als Fender genutzt.

Gegen 17:45 haben wir dann im Yachthafen Hohe Düne fest gemacht. Nach den Sanitärcontainern von Rødbyhavn kamen wir uns vor wie in einem Hotel. Die Anlage an sich und die Sanitäranlagen im Besonderen waren hervorragend.

12.08.2011 – Mit der S-Bahn zum Stadthafen

Für den nächsten Tag stand der Crewwechsel an. Daher haben wir uns an diesem letzten Tag ein ausgiebiges Frühstück an Land gegönnt. Anschließend sollte ein sehr kurzer Schlag von Warnemünde in den Stadthafen von Rostock folgen. Da mein Daumen inzwischen eine blau schwarze Farbe angenommen hatte, beschloss ich diesen Schlag auszusetzen und lieber zum Arzt zu gehen. Nach einer Odyssee durch Warnemünde, Lütten Klein landete ich schlussendlich in der Notaufnahme der Uni-Klinik, wo mein Daumen geröntgt wurde….

Ergebnis: Der Knochen des ersten Daumengliedes war gebrochen und unter dem Fingernagel hatte sich ein heftiger Bluterguss gebildet. Der freundliche Arzt bohrte mir mit einer Kanüle drei Löcher in den Daumennagel damit die Flüssigkeit abfließen konnte und der Nagel nicht absterben würde. Für den Bruch gab es eine Daumenschiene, einige Pflaster und zwei Einmalhandschuhe. Die Finger der Handschuhe sollte ich abschneiden und über die Schiene ziehen, um den Nagel vor Verschmutzung und damit vor einer Infektion zu schützen. So versorgt traf ich am Nachmittag am Rostocker Hafen ein, wo ich mir noch zusätzliche Pflaster, sowie Tabletten gegen Seekrankheit in der Apotheke besorgte. Außerdem erwarb ich noch die erste BILD-Zeitung meines Lebens. Aufgrund des hervorragenden Preis-Material-Verhältnisses würde mir Diese gute Dienste beim Trocknen meiner Schuhe leisten.

Am Abend schlenderten wir noch gemeinsam über die Hanse Sail und sahen uns die anderen Traditionssegler an.

Gorch Fock Hanse Sail
Die Gorch Fock auf der Hanse Sail

13.08.2011 – Crewwechsel

Nachdem die Crew der ersten Woche von Bord gegangen war, machte ich es mir im Cockpit gemütlich und guckte mir die vorbeiziehenden Besucher der Hanse Sail an, welche ihrerseits die Traditionsschiffe bewunderten. Ab 1500 wurde zurückgegafft! 😉

Gegen 16:30 Uhr trafen die ersten Crewmitglieder der neuen Crew ein und gegen 17:30 Uhr waren wir komplett. Aufgrund meiner Verletzung war ich von der Backschaft (Küchendienst) befreit und übernahm die Aufgabe des Zahlmeisters.

14.08.2011 – Rostock – Burgstaaken

Gegen 10:00 Uhr legten wir in Rostock ab, mit dem Ziel Burgstaaken auf Fehmarn. Leider auch wieder eine sehr feuchte Angelegenheit und meine gerade erst getrockneten Schuhe waren wieder total durchnässt. Also beschloss ich mir vor Ort Gummistiefel zu kaufen. Und obwohl diese mit 80 Euro sehr teuer waren, hat sich die Anschaffung doch bezahlt gemacht. Ab dem Tag regnete es nicht mehr und wir hatten sehr schönes Wetter. Fortan segelten wir im Sonnenschein, gemütlich an Deck liegend, über die Ostsee.

Lektion Nr. 3:

Ausrüstung zu haben, die man nicht braucht, ist besser als Ausrüstung zu brauchen, die man nicht hat.

15.08.2011 – Burgstaaken – Heiligenhafen

Am Morgen entdeckten wir im Hafen von Burgstaaken den Traditionssegler Carola vom Verein Jugendsegeln e.V., die in Marstal bei uns im Päckchen lag. Leider mit zerstörtem Bug. Sie hatte eine Kollision mit einem Frachter. Zum Glück wurde niemand verletzt.

Traditionssegler Carola in Burgstaaken
Der Traditionssegler Carola nach seinem Unfall mit einem Frachter im Hafen von Burgstaaken mit stark beschädigtem Bug.

Scheinbar war das aber auch das Ende des Traditionsseglers. 2013 trennte sich der Verein von dem beschädigten Schiff und seitdem liegt sie angeblich in Rudkøbing und wartet auf ihre Instandsetzung oder Verschrottung. Schade!

Off-Topic: Die Qualität der Quelle kann ich nicht beurteilen. Eine suche bei Google Maps und krak.dk ergab lediglich, dass hier ein ca. 5 Meter breites und ca. 17 Meter langes Fahrzeug liegt.

Um 11 Uhr haben wir in Burgstaaken mit dem Ziel Heiligenhafen abgelegt, wo wir gegen 17 Uhr im Fischereihafen festgemacht haben.

Fischereihafen Heiligenhafen
Seeadler (Fischkutter) und Seemöwe (Vogel) im Fischereihafen von Heiligenhafen

In Heiligenhafen kam das nächste Stück zu meiner Ausrüstung: ein gebrauchter Seesack der holländischen Marine. Aufgrund der Größe könnte es auch ein Segelsack sein, keine Ahnung. Jedenfalls hat er mir bis zum heutigen Tage gute Dienste geleistet.

16.08.2011 – Heiligenhafen – Marstal

Gegen 12 Uhr verließen wir Heiligenhafen in Richtung Marstal, wo wir um 19 Uhr festmachten. Dort gab es dann direkt am Hafen ein zünftiges Fischessen.

17.08.2011 – Marstal – Sønderborg

Vormittags besichtigten wir Marstal und statteten dem Schifffahrtsmuseum einen Besuch ab. Gegen 12 Uhr legten wir in Marstal ab und segelten gemächlich nach Sønderborg, wo wir um 19 Uhr festmachten. Zwischendurch verwöhnte uns ein Mitsegler mit Grießbrei, welcher mit karamellisiertem Zucker übergossen war. Ich freue mich immer, wenn Mitsegler dabei sind, die gerne kochen. 🙂

18.08.2011 – Sønderborg – Kappeln

Hafenkontor Sonderborg
Schriftzug am Hafenkontor von Sonderborg

In Sonderburg wurde nicht an Bord gefrühstückt, sondern wir veranstalteten einen Brunch am Hafen, was sich allerdings als schwierig erwies, da der Wind den Spirituskocher ständig ausblies. Mit Geduld und Windschutz hat es die Küchencrew trotzdem geschafft uns ein leckeres Rührei zuzubereiten. Anschließend nutzten wir das schöne Wetter, um die Gegend zu erkunden.
Um 13:05 Uhr verließen wir Sønderborg mit Ziel Kappeln, wo wir um 20:15 Uhr hinter der Brücke festmachten.

19.08.2011 – Kappeln – Laboe

Um 9:45 Uhr legte die Samyrah ab, damit sie durch die Schleibrücke zurück Richtung Ostsee fahren konnte. Die Brücke öffnete pünktlich um 10:00 Uhr und der Skipper wollte nicht bis zur nächsten Brückenöffnung warten. Es musste also zügig gehen.
Beim Ablegemanöver war es meine Aufgabe die Festmacher am Anleger zu lösen und an Bord zu geben. Ein ablandiger Wind sorgte dafür, dass sich die Samyrah zügig vom Anleger entfernte und ein übersteigen an Bord für mich nicht mehr möglich war. Nur durch einen beherzten Sprung in die Wanten hätte ich es noch an Bord geschafft und mir mit Sicherheit ein weiteres Aua zugezogen. Ich verzichtete und winkte der Samyrah zum Abschied und bot dem Skipper an mich auf der anderen Seite der Brücke wieder aufzunehmen. (Lektion 2. Check)
Die Samyrah passierte pünktlich die Brücke. Anschließend wurde ich vom Kai abgeholt, wo das Übersteigen problemlos und sicher möglich war. Um 16:50 Uhr erreichten wir Laboe.

20.08.2011 – von Bord und Fazit

Nach Abschluss des Törns verstaute ich meine Sachen in meinem neuen, alten Seesack und ging von Bord. Mein Entschluss stand fest, dies war nicht mein letzter Segeltörn. Segeln ist gefährlich, es kann Aua und süchtig machen. Entweder man liebt es oder man hasst es. Ich war jedenfalls nachhaltig mit dem Segelvirus infiziert.

Lars Matti an Deck der Samyrah
Lars Matti an Deck der Samyrah

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Lars Matti

Pfälzer (kann man ja eigentlich nur durch Geburt werden) mit Migrationshintergrund aus Anhalt der versucht Ordnung in das Chaos zu bringen.