Rede zur Eröffnung des LPT 2014.2

Liebe Piraten, sehr geehrte Sympathisanten und Gäste,

mir wird heute die Ehre zuteil diesen unseren Parteitag zu eröffnen.

Hinter uns liegt ein Ereignis- und erkenntnisreiches Jahr der politischen Arbeit.

Da sind zum einen die Enthüllungen von Edward Snowden zu nennen. Die unsere größten Befürchtungen über das Ausmaß der Totalüberwachung nicht nur bestätigen sondern auch aufzeigen dass sie bereits realisiert sind.
Lediglich das technisch mögliche also Speicherkapazität und Rechenleistung wirken noch als begrenzende Elemente.
Unseren Kindern wird bereits beigebracht: „Pass auf was du ins Netz stellst und was du über das Netz kommunizierst“ es kann NEIN ES HAT Auswirkungen auf dein künftiges Leben.
Es herrscht ein System der Angst, der Verunsicherung, der Unfreiheit in der Kommunikation. Eine Situation an die ich mich aus meiner Jugend gut erinnern kann nur hieß die NSA damals Stasi.

Für mich außerordentlich bemerkenswert an der Veröffentlichung ist vor allem die Reaktion oder besser gesagt die Nichtreaktion darauf in der Bevölkerung.
Uns als Piraten ist es nicht gelungen die Mauer aus Gleichgültigkeit, Resignation und Vorsicht -“Ich habe ja nichts zu verbergen“- zu durchbrechen.
Was sich dann auch sehr deutlich an unserem Abschneiden bei der Bundestagswahl ablesen ließ.

Zum anderen gab es in den letzten 12 Monaten diverse innerparteiliche Querelen die ich euch hier nicht näher erläutern brauche. Die aber inzwischen ein Ausmaß angenommen haben, dass sie für viele Mitglieder unerträglich geworden sind.

Und dann ein schwerer Verlust für unseren Landesverband, den Tod von Gerd Hucke, der wenn es darum ging andere zu unterstützen immer zur Stelle war. Jemand dem die Interessen der Piraten als Gesamtheit wichtiger waren als seine persönlichen Ziele.

Liebe Piraten last uns wieder mehr wie Gerd sein!
Last uns miteinander statt übereinander reden!
Lasst uns gemeinsam Dinge tun, einander unterstützen und nicht nur Unterstützung für die eigenen persönlichen Ziele einfordern!
Vor allem, lasst euch nicht entmutigen!

Wir haben noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten und brauchen hierfür einen langen Atem.
Und bedenkt: Wir sind die mit den Fragen! Was für mich bedeutet, dass wir immer und immer wieder unsere Lösungsvorschläge mit der Realität und den Bedürfnissen der Menschen da draußen abgleichen müssen.

Wenn es uns nicht gelingt, unsere ach so praktischen Filterblasen zu verlassen, über den Tellerrand hinaus zuschauen, uns mit anderen Meinungen auseinander zu setzen statt diese mit allen Mitteln zu bekämpfen, dann fürchte ich haben wir auch schlechte Aussichten an der Gestaltung einer besseren Zukunft für die kommenden Generationen mitzuwirken.

Heute werden wir einen neuen Landesvorstand wählen und auf diesen unseren neuen Vorstand warten große Herausforderungen. Herausforderungen die er aber nur zusammen mit uns den Mitgliedern bewältigen kann.

Hierfür wünsche ich dem neuen Vorstand viel Erfolg und die volle Unterstützung der Basis.
Und uns, der Basis, ein glückliches Händchen bei der Wahl.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.

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Lars Matti

Pfälzer (kann man ja eigentlich nur durch Geburt werden) mit Migrationshintergrund aus Anhalt der versucht Ordnung in das Chaos zu bringen.