Auf die Prüfung zum Sportseeschifferschein (SSS) kann man sich gut autodidaktisch im Selbststudium vorbereiten. Alternativ kann man einen Kurs bei einer Segelschule buchen.
Nach #Törn5 und dem spontanen #Törn6 hatte ich genug Seemeilen zusammen, um den SSS angehen zu können. Da das theoretische Wissen noch recht frisch war und ich auch ausreichend Freizeit hatte, entschloss ich mich nun diesen Schein zu machen.
So wie der SKS anspruchsvoller ist als der SBF See, so ist der SSS deutlich anspruchsvoller als der SKS. Ist man nicht bereit sich intensiv darauf vorzubereiten, ist diese Prüfung kaum zu schaffen.
Die Prüfung zum SSS besteht aus 5 Teilprüfungen. Diese müssen innerhalb von 36 Monaten bestanden werden. Die 4 theoretischen Teilprüfungen müssen dabei innerhalb von 24 Monaten bestanden werden. Bestandene Teilprüfungen, die älter sind, verfallen und müssen wiederholt werden.
Inhaltsverzeichnis
SSS – Theorie
Die SSS Prüfungen sind sehr anspruchsvoll und bedürfen intensiver Vorbereitung. Auch hier ist wieder die Navigation der schwierigste theoretische Teil. Auf diese Prüfungen habe ich mich ebenfalls komplett im Selbststudium vorbereitet. Das „Gelbe Buch“ ist das einzige Lehrbuch zum SSS und didaktisch leider nicht besonders gelungen. Auch wenn es fachlich ausreichend ist, empfiehlt es sich auf ergänzende Literatur zurückzugreifen. Alternativ kann man auch einen Kurs bei einer guten Segelschule buchen, die eigene Schulungsunterlagen für ihre Schüler anbietet.
Bei der Vorbereitung zur Prüfung habe ich mich gezielt und sehr gründlich auf ein oder zwei Teilprüfungen vorbereitet. Die weiteren Teilprüfungen habe ich nur mitgeschrieben, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was geprüft wird.
Navigation
Zeit (Geschwindigkeit) und Sicherheit sind hier die Schlüssel zum Erfolg.
Es empfiehlt sich einen Portland Plotter anzuschaffen und mit diesem sowie mit den Kursdreiecken zu arbeiten. Wer das nicht möchte, sollte auf jeden Fall ein langes Lineal dabei haben, da teilweise Distanzen abzusetzen sind, wofür die Kursdreiecke einfach zu klein sind.
Lutz Böhme stellt auf seiner Webseite dankenswerterweise kostenfreie Übungsaufgaben zur Verfügung, mit denen man sich sehr gut auf die Prüfung vorbereiten kann. Außerdem empfehle ich das Skript SSS / SHS von Lutz Böhme zu erwerben. Neben sehr wertvollen Tipps für die Prüfung sind hier einige Themen sehr verständlich aufbereitet. Leider konnte ich erst zur SHS Prüfung dieses Skript nutzen und musste mich komplett durch das „Gelbe Buch“ beißen.
Seemannschaft, Schifffahrtsrecht und Wetterkunde
Hier ist einfach nur pauken, pauken und pauken angesagt. Aber Vorsicht, es sind deutlich umfangreichere Kenntnisse gefordert als beim SKS und gewertet wird nur, was in der Prüfung auch aufgeschrieben wird.
In Schifffahrtsrecht kommt noch das Radarplotten hinzu. Hier wieder der Tipp, die Übungsaufgaben und das Skript von Lutz Böhme zu nutzen.
SSS – Lehrmaterial
- Das Buch Sportseeschifferschein von Hans-Dietrich v. Haeften und Harald Schultz*
- Begleitheft SSS/SHS*
- Karte 1/INT 1*
- Übungskarte ÜK 2656, Stand 2005*
- Navigationsbesteck*
- Portland Course Plotter* oder langes Lineal
- Zugelassener Taschenrechner (sollte vom SKS noch vorhanden sein)
- Empfehlung: Casio fx-991DE X*
- Übungen und Aufgaben Sportseeschifferschein von Gunther Herdam und Harald Schultz*
- Übungsaufgaben für die schriftliche Prüfung zum Sportsee- und Sporthochseeschifferschein vom DSV*
- Buch Wetter auf See von Ralf Brauner, Boris Herrmann und Hans-Jörg Nafzger*
- SSS / SHS Skript von Lutz Böhme
- Übungsaufgaben von Lutz Böhme
- Das Buch „Das Praxiswissen für den Skipper“ von Erwin Angermayer*
SSS – Praxis
Die praktische Ausbildung erfolgte auf #Törn7, welcher ein riesiger Reinfall war und #Törn10. Es bleibt festzustellen, dass die praktische Prüfung für den SSS die schwierigste und anspruchsvollste Segelprüfung ist. Dies liegt daran, dass es sich um die letzte praktische Prüfung handelt. Anspruchsvoller und praxisorientierter sind nur noch die Prüfungen zum englischen Yachtmaster. Diese werden auf deutschen Yachten jedoch nicht anerkannt, beinhalten allerdings eine wirklich gute und praxisorientierte Ausbildung.
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