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Sportküstenschifferschein (SKS) vor Heiligenhafen #Törn9

Njoerd und Lars Matti in Heilgenhafen
Der Schutzgott der Seefahrer und Fischer Njoerd und Lars Matti in Heilgenhafen

Bericht über den einwöchigen Ausbildungstörn zum Sportküstenschifferschein (SKS) vor Heilgenhafen. Mit diesem Törn habe ich mich auf die praktische Prüfung zum Sportseeschifferschein (SSS) #Törn10 (Beitrag folgt) vorbereitet.


Nach dem sehr schönen #Törn8 stand nun die Entscheidung an, ob ich die praktische Prüfung zum Sportseeschifferschein (SSS) angehen sollte oder nicht. Ich hatte bereits viel Zeit, Energie und Geld in den theoretischen Teil der Prüfung gesteckt. Aus diesem Grund entschied ich mich einen erneuten Anlauf zur praktischen Prüfung zum SSS zu unternehmen.

Nach den Erfahrungen des #Törn7 habe ich mich diesmal nicht ausschließlich am Preis orientiert. Diesmal habe ich nach einer Segelschule gesucht, die auf Ausbildung spezialisiert ist und über das QAW Siegel (Qualitätsausbildung im Wassersport) verfügt.

Mit dem Segel-Center Frankfurt habe ich einen solchen Anbieter gefunden. Nicht nur, dass man sich hier schwerpunktmäßig um die Ausbildung kümmert, die Skipper haben auch zusätzlich eine Ausbilderlizenz.
Auch als Konsequenz von #Törn7 erschloss ich mich vor dem eigentlichen SSS Ausbildungstörn (Beitrag #Törn10 folgt) eine Woche Ausbildung vorzuschalten. Von diesem Törn möchte ich nun berichten.

08.06.2019 Anreise nach Heiligenhafen

Leider ist Heiligenhafen mit der Bahn nur schlecht zu erreichen. Von daher entschied ich mich mit dem Auto anzureisen. Nach 10 Stunden Fahrt erreichte ich um 1700 Heiligenhafen.

Auf der Fahrt habe ich über blablacar Mitfahrer von Frankfurt nach Hamburg mitgenommen, was einen Teil der Kosten wieder hereinbrachte und die CO₂ Bilanz senkte.

Die Ausbildungsyacht LALUMA lag in der Marina und Eckhard der Eigner des Segelcenters-Frankfurt begrüßte mich an Bord. Überall an Bord waren Beschriftungen angebracht. Auf jeder Schublade oder Schapp stand was in ihr zu finden ist oder sein sollte.

Als alle Trainees an Bord eingetroffen waren, erfolgte die obligatorische Sicherheitseinweisung. Anschließend gingen wir gemeinsam in den Seestern zum Abendessen sowie, um uns besser kennenzulernen.

09.06.2019 Rund Fehmarn

Nach dem Frühstück hörten wir den Wetterbericht von DP07 und zeichneten daraus die Wetterkarte. Auf #Törn7 wurde noch dankbar auf die von mir mitgebrachten Wetterkarten zurückgegriffen. An Bord der LALUMA waren diese nicht nötig. Hier war die Ausstattung mit Ausbildungsmaterialien deutlich besser.

Von nun an gehörte es zur festen Bordroutine, dass morgens der Wetterbericht von DP07 aufgenommen wurde. Anschließend wurden mindestens zwei Wetterkarten gezeichnet sowie ausführlich besprochen.

Um 1025 liefen wir aus, um die Insel Fehmarn zu umrunden. Leider reichte der Wind nicht für die volle Runde und so liefen wir um 1954 in Burgstaaken auf Fehmarn ein.

10.06.2019 Zurück nach Heiligenhafen

Nach dem Frühstück planten wir gemeinsam die Route durch die Fehmarnsundbrücke nach Heiligenhafen. Vor der Ansteuerung des Hafens brachen wir die Route ab und übten Segelmanöver.

Als wir am Nachmittag in den Hafen zurückkehrten, übten wir An- und Ablegen. Erst nachdem jeder von uns erfolgreich einen An- und Ableger gefahren hatte, kehrten wir zu unserem Liegeplatz zurück.

11.06.2019 Training

Der Morgen war neblig. Als Folge dessen verließen wir den Liegeplatz unter Radar. Auf diese Weise kam ich direkt zu meiner ersten Radarfahrt. Ernüchternd wie wenig man auf so einem Sportbootradar sieht.

Vor dem Hafen fuhren wir ein Ankermanöver und warteten bis sich der Nebel aufgelöst hatte. Diese Zeit nutzten wir für eine Theorieeinheit.

An diesem Tag wurde das Training intensiviert. Wir haben zusätzlich An- und Ablegen längsseits und in der Box geübt. Zudem haben wir die MOB-Manöver mit Q-Wende und Halse trainiert. Darüber hinaus fuhr jeder von uns mindestens einen Manöverkreis. Zum einen um die Manöver zu trainieren, zum anderen um die Orientierung zum Wind auf dem Wasser zu verbessern.

12.06.2019 Training Prüfungsvorbereitung

Wir haben wie schon am Vortag sehr intensiv trainiert. Als MOB Manöver für die Prüfung haben wir uns auf das Mann-über-Bord-Manöver mit Halse geeinigt. Dieses Manöver ist übersichtlicher und kann kontrollierter gefahren werden als das Manöver mit der Q-Wende.

Besonders beeindruckte mich der Umgang des Skippers mit Fehlern der Trainees. Es wurde vom Skipper nicht geschimpft und kritisiert, sondern analysiert, Hinweise gegeben und motiviert. Dort, wo ein Teilnehmer Schwächen zeigte, wurde darauf eingegangen und für ihn beiläufig extra Übungen eingebaut, um diese Schwächen abzustellen.

Auf den #Törn4 und #Törn7 war es eher so, dass nach Schema F mit jedem das Gleiche geübt wurde.

13.06.2019 Noch mehr Training

Wir haben das Training weiter intensiviert und um das Drehen auf engem Raum sowie das MOB-Manöver unter Segel und Maschine erweitert. Was wesentlich praxisnaher ist als ein reines Manöver unter Segeln.

14.06.2019 Tag der SKS Prüfung

Heiligenhafen ist offensichtlich ein Prüfungshotspot. An diesem Tag wurden auf mindestens 5 Yachten die Prüfung zum Sportküstenschifferschein (SKS) abgenommen. Auf zwei weiteren Yachten wurde der Sportseeschifferschein (SSS) geprüft.

Die drei Prüflinge an Bord haben alle bestanden (Glückwunsch) und sind am Nachmittag glücklich abgereist.

Fazit

Gegenüber meinem SKS Prüfungstörn habe ich einen deutlichen Unterschied, was die Qualität der Ausbildung angeht festgestellt. Eine auf Ausbildung spezialisierte Segelschule mit geschulten Ausbildern, welche zusätzlich über eine Ausbilderlizenz verfügen, vermitteln den Stoff wesentlich effektiver als ein erfahrener Skipper ohne diese Zusatzqualifikation.

Ich als Trainee empfand die Ausbildung als sehr angenehm. Ohne Lernen und persönlichen Einsatz geht es natürlich nicht.

Jedem der eine Prüfung ablegen möchte, empfehle ich nach einer qualifizierten Segelschule mit reinen Ausbildungstörns Ausschau zu halten. Die Mehrkosten sind gut angelegtes Geld.

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Lars Matti

Pfälzer (kann man ja eigentlich nur durch Geburt werden) mit Migrationshintergrund aus Anhalt der versucht Ordnung in das Chaos zu bringen.